Schlagzeugspiel und musikalisches
Umfeld –
Pressestimmen:
Neusser Jazzsommernacht 2013 - NRZ
"Mit Extraklasse begeisterte erstmals in Neuss kurz vor Mitternacht das "Tria Lingvo" mit Johannes Lemke (sax), Andrè Nendza (bass) und Christoph Hillmann (dr). Für ihr aktuelles Programm "at its purest" mit phantastischen Ideen und kunstvollen Improvisationen auf sehr hohem Niveau gab es den meisten Beifall.
So wurde "Voyage" zu einer tollen Reise durch die Nacht und nach "Trahishon" mit gewaltigem Drumssolo wollte keiner wirklich nach Hause gehen."
14.9. FEINKOST DECKER live at Domforum, Köln (...)Im Domforum spielte das Quartett "Feinkost Decker", bestehend aus Sven Decker und Katrin Scherer an alle möglichen Holzblasinstrumenten, Stefan Scheib am Kontrabass in Christoph Hillman am Schlagzeug. Das Quartett präsentiert Stücke aus ihrem zweiten Album „Second Crack“. Das Konzept des Quartetts ohne Harmonieinstrument lässt viel Raum in der Musik, wodurch jeder einzelne Ton wichtig wird und mit Bedacht gewählt werden muss. Stilistisch sind auch hier die Kompositionen schwer einzuordnen. Am nächsten kann man die Musik mit nordeuropäischer ECM-Musik im Stile von Oregon oder Jan Garbarek vergleichen. Ein Highlight der Band ist dabei Hillmann, der der Musik mit der Batajon, einer Trommel, und vielen verschiedenen Sticks Tiefe gibt.(...)
nrwjazz.net
Feinkost Decker „Second Crack“ (Green Deer Music)
„Im Verein mit Katrin Scherer (Saxofon), Stefan Scheib (Kontrabass) und Christoph Hillmann (Schlagzeug) kreiert Saxophonist Sven Decker Feinkost für Gourmets eines zeitgemäß progressiven Jazz. Vor allem besticht, mit welch leichter Hand und Übersicht hier die unterschiedlichsten, mal auskomponierten, mal improvisierten Zutaten von feinen kammermusikalischen bis hin zu deftigen Aromen zu einem pikanten Menü verbunden werden. Bei aller Kunstfertigkeit und experimenteller Würze ist sinnenfreudiger Hörgenuss garantiert.“
uhr (Saarbrücker Zeitung)
4 Sterne
„Wer Delikatessen mag, ist bei Feinkost Decker bestens aufgehoben.
Das Kölner Fachgeschäft für geschmackvolle Soundkreationen und für besonders ausgewählte Gaumenfreuden für das Ohr. Am Hauptherd steht der Saxophonist Sven Decker, dem die Beiköche Katrin Scherer, Stefan Scheib und Christoph Hillmann nicht den Brei verderben sondern mit eigenen Kreationen gut Schmeckendes aus der Küche schaffen. Das Quartett strebt einen „kollektiven Bandsound“ an, wie es Sven Decker im Booklet formuliert.
Dem kann man zustimmen, denn hier kocht selbst der Chef auf gemeinsamer Flamme. Will heißen, dass Sven Decker zwar alles komponiert, aber längst nicht alles nach seiner Facon ausgerichtet hat. Er selbst findet akkurate Töne auf der Bassklarinette, die Katrin Scherer insbesondere auf dem Baritonsaxophon kontert, während die Rhythmsection mit Bassist Stefan Scheib und Drummer Christoph Hillmann einen wirklich gleich bleibenden und gleich treibenden Grundton serviert.
„Second Crack“ ist nicht nur das Nachfolgealbum des unbetitelten Debüts von 2007, es markiert auf den zweiten Schlag berührendes Tonmaterial, das Christoph Hillmann auf der ostafrikanischen Udu- Trommel in exotisches Fahrwasser transportiert.
Trotzdem: die Musik von Feinkost Decker bleibt eine westliche Musik, körnig, locker, wohlschmeckend.“
Klaus Hübner (Jazzpodium März 2013)
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Zusammen mit seiner musikalischen Dauerpartnerin Katrin Scherer ist der Kölner Saxofonist Sven Decker in den letzten Jahren vor allem durch das kantige Trio Ohne 4 gespielt 3 bekannt geworden. Sein Quartett Feinkost Decker kommt allein schon durch die Besetzung mit dem Bassisten Stefan Scheib ein wenig konventioneller daher. Vierter Mann ist der Schlagzeuger Christoph Hillmann, der hierzulande zu den großartigsten Vertretern seiner Zunft zählt. Er lässt aus seinem Set einen permanenten Fluss entstehen, der die komplexe Musik gleichzeitig erdet und vorantreibt. Die aus Ostafrika stammende Udu-Trommel integriert er umstandslos in sein Spiel. An diversen Saxofonen und Klarinetten reiben sich Decker und Scherer unablässig aneinander, lassen harte Swing-Attacken im Raum stehen, ranken sich wie im Titelstück aneinander empor oder betreiben mit viel Witz lebendige Klangforschung. Ab und an flicht Katrin Scherer an der Melodica geisterhafte Zwischenwelten ins Material ein. Die neun Kompositionen stammen allesamt aus der Feder von Sven Decker, und sie stecken voller unerwarteter Wendungen und fintenreicher Dialoge. Herzstück des Albums ist das zehnminütige »Flash Point«, bei dem es trotz gewagter Intervallsprünge und herzerfrischender Improvisationsfreude zwischendurch überraschend entspannt zugeht. Der Abwechslungsreichtum in Instrumentierung und im Zusammenspiel der Akteure ist auf dem ganzen Album so groß, dass man ein Harmonie-Instrument nie vermisst. Vom tiefen Donnergrollen des Baritonsaxofons bis zu federleichten Flöten- und Klarinettentönen reicht die Palette und macht den Besuch von Feinkost Decker zu einem Erlebnis.
(Rolf Thomas, Jazzthetik März/ April 2013), 4 Sterne
„ ... von solcher (intelligenter Improvised Music) ist auch Sven Decker inspiriert, dessen Quartett Feinkost Decker auf der CD „Second Crack“ (GDM06, www.greendeermusic.de) luzide Soundscapes zeichnet, denen das Wechselspiel zweier Holzbläser, offene Strukturen, Christoph Hillmanns filigrane Rhythmen und ausgedehnte Soli eine faszinierende Ausdruckstiefe geben- Feinkost in Bio- Qualität!...“
(Sven Thielmann, hifi& records 2/ 2013)
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„Ruhe! Zurücklehnen! Aufmerksamkeit, bitte! Sven Decker und Katrin Scherer kreuzen die Hörner, der eine mit Tenorsaxofon, Klarinette und Bassklarinette, die andere mit Alt- und Baritonsaxofon, Flöte und Melodica. Das tun sie immer mal wieder, mit dem Trio Ohne 4 gespielt drei oder dem Sextett The Bliss, doch mit Feinkost Decker ziehen die beiden eine Quersumme ihrer Musik: Feinkost, wie der Name schon sagt, ein Paket von hochkomprimierten klanglichen Pretiosen. Mal ist es das Miteinander in den zweistimmigen Sätzen, mal der scharfe Kontrast, mal die schiere Kraft des Ausdrucks oder der verschmitzte Humor der Struktur, mal die beiden Bläser und dann wieder die farbenreiche Basis, die Christoph Hillmann am Schlagzeug und einer afrikanischen Tontrommel und der Kontrabassist Stefan Scheib legen: „Second Crack“, das neue Album des Quartetts, strotzt vor musikalischer Fantasie, überraschenden Wendungen und feinsinnigen Nuancen. Zuhören! Genießen!“ (Stefan Hentz, Jazz thing April/ Mai 2013)
"TRIA LINGCO" in Dinslaken:
Die drei Musiker spielen seit 10 Jahren zusammen, haben bereits vier CDs veröffentlicht. Der Bandname ist jedoch neu und bedeutet aus dem Esperanto übersetzt „dritte Sprache“. Er ist Konzept: Das Trio vereinigt in seinen Stücken Jazz, Improvisation und Folklore. Gerade letzteres, arabische Melodielinien, lateinamerikanische Rhythmen oder ungerade Balkan-Taktarten, geben den Stücken ihren besonderen Reiz. Johannes Lemke bricht auf dem Sopransaxophon immer wieder in freie
Improvisationen aus, Christoph Hillmann spielt seine teils exotischen Percussioninstrumente mit dem Fingerspitzengefühl eines Konzertpianisten. André Nendzda am Kontrabass gibt dem Ganzen Erdung und Festigkeit, wenn Stücke wie die nächtliche Reise „Voyage“ oder „Trahison“, das einem Film Noir entstammen könnte, Atmosphäre verbreiten. Das Publikum freut sich über eine Zugabe, es ist „Bogdan and the Bulgarian Bellydancers“. Wer den Titel originell findet, darf um so mehr über „The structure of Culinary Vegetables“ schmunzeln.(DER WESTEN)
TRIA LINGVO - "At Its Purest":
Lemke - Nendza - Hillmann: Drei Alben haben die Kölner mit ihrem lakonischen und zugleich sper- rigen Namensgetüm gestempelt. |etzt haben sie das Trio umbenannt - nach dem letzten Albumtitei. Musikalisch geht's aber wie gehabt zur Sache, aller- dings ohne Gäste, ,,At Its Purest" sozusagen. Und das ist gut so. Denn mit ihrem reduzierten Klangkörper, der ganz ohne Harmonieinstrument auskommt, er- zielen sie umso wirkungsvollere Resultate. Ein neues Teil ist aber doch dabei: Wo ]ohannes Lemke äusschließlich sein so lyrisches Sopransaxofon krei- sen lässt und Andr6 Nendza den Bass steuert, hat Christoph Hillmann die Farben seiner Perkussion um eine Ganahand verstärkt, deren melodische Tö-
ne zur Entfaltung kommen, und das Drumkit auch mal in der Ecke gelassen, ganz konzentriert auf sich und filigran - bei dem afrikanisch inspirierten ,,Foo1s Hands Hope" etwa. Natürlich tauchen wieder einmal Grüße an Steve Coleman aufund die Synko- pen funzen kräftig rein, wo das Trio sich über eine Komposition zum Thema Gemüse hermacht; swin- gen kann Tria Lingvo im klassischen Sinn sowieso. Die musikalischen Globetrotter entwickeln wie schon früher auch Bezüge zu fernen Sounds, vom Orient bis nach Asien rüber: ganz ohne Ethnokitsch. Wenn da aus einer chromatischen Kalimba ftöh- liche Sounds perlen, das Saxofon dazu jubelt und der Bass eine luftige Linie spieit, das Stück ausdrück- lich als Geburtstagsständchen firmiert, dann ist die Party gerettet. ul
Musikalische Seelenverwandte
Von Martina Binnig
Osnabrück.
18.6.2010
Lemke-Nendza-Hillmann nennt sich das Trio schlicht, das sich in der Konzertreihe „Dozentenjazz“ im Blue Note vorstellt. Und genau in dieser Reihenfolge stehen sie auch auf der Bühne: links Saxofonist Johannes Lemke, in der Mitte Kontrabassist André Nendza und rechts Schlagzeuger und Percussionist Christoph Hillmann. Der ist seit vergangenem Jahr Dozent am Osnabrücker Institut für Musik. Mit seinen beiden Spielpartnern bildet er aber schon seit sechs Jahren ein festes Trio, und gerade ist die dritte gemeinsame CD aufgenommen worden, die den Titel „tria lingwo“ trägt.
Obwohl sie sich als ein „demokratisches Kollektiv“ bezeichnen, haben die drei Herren mittleren Alters eine feste Regel: Jeder darf eigene Stücke in die Band bringen, muss darüber aber auch reden können, um die Umbaupausen zu überbrücken. Auch wenn diese Ansage nicht ganz ernst gemeint ist: Das Publikum kommt tatsächlich in den Genuss einer abwechslungsreichen Reih- um-Moderation und von Kompositionen aller drei Musiker. Dabei fällt auf, dass sich hier offenbar Seelenverwandte gefunden haben, denn durchs Hören allein könnte man nicht zuordnen, wer was geschrieben hat. Alle Stücke verbindet ein gemeinsamer Geist, der sich in sensibler Melodik, kammermusikalischer Raffinesse und rhythmischer Vielfalt ausdrückt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, was sich in Titeln wie „Holygroundmaybeslippery“ niederschlägt – einer Komposition Hillmanns, zu der er von Beobachtungen bei einer kirchlichen Trauung animiert wurde.
Hillmann ist es auch, der immer wieder neue Klangfarben aus seiner Ecke heraus zaubert, weil er zusätzlich zum Drumset exotische Percussioninstrumente wie etwa die tönerne Gefäßtrommel Udu oder eine persische Rahmentrommel hervorholt. Auch Nendza, der sich als ungemein feinsinniger Melodiker auf seinem Bass erweist, wechselt gelegentlich zur Bassschlitztrommel – einer Art mit Paukenschlegeln gespieltem Holzsarg. Und Lemke bläst seine lyrischen Kantilenen alternierend auf Klarinette, Sopran- und Altsaxofon. Zwar geht es auch mal funky zu, aber nie raubeinig.
Auch ihr Umgang miteinander ist von größtmöglicher Aufmerksamkeit geprägt: Lemke, Nendza und Hillmann pflegen eine echte und gleichberechigte Trio-Kommunikation. So wird der jeweilige Solist nicht einfach allein gelassen oder mit Begleitfloskeln abgespeist, sondern in wacher Interaktion mit Kommentaren und Repliken unterstützt. Lemkes Komposition „Promenade à trois“ könnte auch als Bandmotto dienen.Obwohl die Musik immer angenehm zu hören ist, ist sie weit davon entfernt, Mainstream zu sein. Nur selten gibt es Swing-Passagen, häufiger Free-Jazz-Momente, und ein Touch Weltmusik mit orientalisch wirkenden Linien ist auch meist dabei. Symptomatisch für das spannende Konzert des Trios ist die Zugabe: Hier toben sich die drei hochkarätigen Musiker in einer Nummer aus, die vom Jodel-Gesang zentralafrikanischer Pygmäen inspiriert ist.
Unerhörte
Nuancen
Jazz mit
Lemke-Nendza-Hillmann und Zoltan Lantos im tif
„Die angesagte Formation im
Jazz ist das Klaviertrio. Danach kommt die klassische Quartettbesetzung mit
Saxofon und dann alles andere. Von daher ließ allein schon die Besetzung beim
vorgestrigen Jazz-im-tif-Konzert aufhorchen. Zu Gast waren André Nendza (Bass
und Bassschlitztrommel) Christoph Hillmann (Schlagzeug und Perkussion),
Johannes Lemke (Saxofon) und der ungarische Geiger Zoltan
Lantos.
(...)
Christoph Hillmann ist Motor
und treibende Kraft. Er entlockt den Schlagwerken melodische Linien, unerhörte
klangliche Nuancen und komplexe Feinheiten. Seine Komposition "Steves
Wonderous Walk" steht beispielhaft für die raffinierte Bildlichkeit seines
Spiels: Es ist ein Straucheln im Takt, ein Stolpern, Stürzen, Schreiten - es
swingt, wird eckig, kantig und dann wieder ganz leichtfüßig.
Diese Präsenz ist nie erdrückend und fügt sich auf wunderbare Weise ins Ensemblespiel
ein, in dem sich diverse Linien verbinden: ethnische Einflüsse und moderner
Jazz. Bewegendste Momente waren seine Duette mit Nendza: Geistreiche
musikalische Unterhaltungen zweier Ausnahmeerscheinungen. Großer Applaus für
dieses "demokratische Kollektiv" (Hillmann), zwei Zugaben.“
Von Andreas
Gebhardt,
Kassel. Juni 2009
Stereoplay:
Spitzenspiel
Angelika Niescier: SUBLIM
III
(Preis der deutschen Schallplattenkritik 3. Quartal/2009)
„Was für eine
Saxofonistin! Niescier, Jahrgang 1970, bläst auf Alt- und Sopransaxofon
vollmundige Melodien, lässt die Instrumente wild aufschreien und sanft
flüstern, produziert dichte Tontrauben, unternimmt weite Sprünge, rast Leitern
rauf und runter, kann gepresst wirken oder sich strahlend öffnen. So
ausdrucksstark und variantenreich wie sie blasen derzeit nur Stars wie Branford
Marsalis.
Künstlerisch gehört sie in diese Liga – und doch ist sie ein Geheimtipp.
Bassist Sebastian Räther, Pianist Florian Weber und Schlagzeuger Christian
Hillmann verzahnen ihr Spiel perfekt ineinander, kommentieren, geben vor, hören
zu, warten ab. Eine faszinierend kommunikative Atmosphäre entsteht so.
Romantische zurückhaltende Momente und mit einem dichten rhythmischen Geflecht
überzogene Passagen halten die Spannung hoch. In zwei Stücken sorgt Mehdi
Haddab auf einer arabischen Laute Oud für zusätzliche Farbe. Sehr inspiriert.“
Stereoplay Rezension:
Hans Sterner 23.06.09
Furioser
Auftakt der Jazztage
Lemke – Nendza – Hillmann
„Hilden - „European
Meetings“ ist das Motto des 14. Festivals.
Bei dem Trio Lemke – Nendza
– Hillmann, das die Jazztage
im Kunstraum Gewerbepark-Süd eröffnete, sind Begegnungen mit anderen Ländern
Europas Programm(...). Immer schon hat dieses offene, gleichberechtigte Trio
ohne Harmonie-Instrument weit über den eigenen Trommelrand hinausgeschaut,
Saxofon, Bass und Schlagzeug durch Bassschlitztrommel, Rahmentrommel, Udu und
Kalimba ergänzt und seine stetig sich verändernden Klangwelten mit fremden
Einflüssen ausbalanciert.
Traumwandlerisch:
auf
der aktuellen Deutschlandtournee haben die drei mit einem Gast an der Violine
bereits 3000 Kilometer zurückgelegt, zunächst mit Dominique Pifarély aus
Frankreich und danach mit Zoltan Lantos aus Ungarn, mit dem sie auch in Hilden
gastierten. (...) Die traumwandlerische Verständigung zwischen dem als Einheit
agierenden Trio und dem Gast kam nicht nur im fliegenden Wechsel zwischen
auskomponierten und improvisierten Teilen zum Ausdruck, sondern auch innerhalb
der Improvisation, etwa in den Call-and-Response-Dialogen zwischen Johannes
Lemkes beschwörend singendem Sopransaxofon und der Violine in
"Dahabib", einer von der Rahmentrommel inspirierten Komposition im
Zehnachteltakt.
(...) Also dann: Film ab für den europäischen Jazz!„
Barbara Steingiesser RP
Düsseldorf 2009
Konzertkritik
NO
TANGO
Schönberg – „Das Quartett der Kölner Saxophonistin Christina Fuchs
versteht sich als Grenzgänger zwischen den musikalischen Welten. Hier
verschmilzt die abendländische Funktionsharmonik mit orientalischer Rhythmik,
asiatische Mikrotonalität mit der Improvisationslust des Jazz. Gerade die
ungeraden Metren scheinen es der Formation besonders angetan zu haben. Fröhlich
werden die Taktarten gewechselt; mit traumwandlerischer Sicherheit und
Raffinesse ebnet Schlagwerker Christoph Hillman, dieser Wandler zwischen allen
perkussiven Welten, das Spielfeld für seine Kollegen, sei es auf seinem durch
einen Gong erweiterten Schlagzeug, oder aber auf der Udu, einer nigerianischen
Handtrommel. Die Kunst, vertrackte Rhythmen erlebbar zu machen und nicht akademisch
zu verbrämen, gelingt "No Tango" vorzüglich. Der Fuß wippt
automatisch mit, auch ohne analytische Betrachtung.“
D
(Schönberger Lokalpresse)
JAZZPODIUM
Lemke/Nendza/Hillmann
Kyrillis
Jazzsick Records 5017 JS/Roughtrade
„Für die „Grenzgänger“ Johannes
Lemke, Alt-/Sopransaxophon, Andre Nendza, Kontrabass, Bassschlitztrommel und
Christoph Hillmann, Schlagzeug, Kalimba, Rahmentrommel, Udu, Perkussion, ist
„Kyrillis“ ein wahres Kleinod der unterschiedlichsten Jazz-Miniaturen. Deren
besonderer Reiz und deren wahre Pretiosen erschließen sich erst, wenn man sich
auf intensives Hören einlässt. Der Jazz ist in ihrem Fokus ein unaufhörlicher
Wandel, eine stetige Kommunikation, ein gegenseitiges Herausfordern mit
allerlei kammermusikalischen Feinheiten. (...)Das zeigt den Grad ihres
Zusammenwachsens, auch dass sie sich in fünf Songs des zusätzlichen Mitwirkens
des französischen Geigers Dominique Pifarély versicherten, der diesen
zusätzliche Sprengkraft verleiht. Es gibt kaum ein anderes deutsches Jazzalbum,
das ähnlich spannend und abwechslungsreich ist, wie dieses. Ein wahres
Kleinod!“
Ulfert Goeman
"Kyrillis"
(Lemke-Nendza-Hillmann):
(,,,)
Diesmal scheint auch der Schlagwerkspieler Christoph Hillmann, ein
preisüberschütteter Tausendsassa mit Globetrotter-Attitüde und -Sound, die
Hauptrolle zu spielen. Er trommelt und donnert, schlägt und drischt auf seine
Felle, dass es eine Freude ist, rhythmisiert in atemlosem Ideenreichtum die
vertrackten und oft durchkomponierten Konstrukte der drei Melodieninstrumente
und vollführt geradezu abenteuerliche Kapriolen. Auf "Dahabib"
beispielsweise schlägt er die Rahmentrommel nach Art der persischen Tombak und
legt ein 7/4-Zitat über eine 10/8 -Komposition. "Bogdan & The
Bulgarian Wedding Stompers" wechselt die Taktarten gleich komplett in
rasanter Abfolge. Wer da mitzählen will, der kann mit rauchenden Synapsen
rechnen!
Geboten werden schwere Backbeats, die filigrane, kammermusikalisch
durchkomponierte Ideen begleiten, extrem durchdachte und knifflige Zahlenspiele,
die tosende Melodien unterteilen, und klassisch anmutende Konstruktionen über
reißenden Rhythmen. Aber auch leise Töne schlägt "Kyrillis" an, wie
beispielsweise das zeitlupenlangsame, cooljazzige und trotzdem sentimentale
"Les parents", das sinnliche "It's So Neat", das in jeder
Rotlichtbar einen Ehrenplatz verdient hätte oder das elegische "Von Mensch
und Maß", das Hanns Dieter Hüsch gewidmet ist.
Nendza & Hillmann Lemke denken extrem viel über ihren Jazz nach, suchen
Wurzeln, forschen in Lehrstücken und durchstöbern die Ideen ihrer Vorgänger.
Sie spielen mit ihren Idolen und dazu mit der kompletten folkloristischen
Palette und konstruieren aus ihrem immensen, bunten Kaleidoskop-Wissen neue,
unorthodoxe Visionen. "Kyrillis" ist einfach extrem spannend!“
Kati Hofacker
(verschiedene Onlinezeitungen)
Jazzthetik,
September 2007:
„(...) Wenn
Lemke-Nendza-Hillmann dann aber noch wie in «Steve's Back» die Wurzeln des Jazz
mit einer authentischen Rhythmik zu packen bekommen, zeugt das nicht nur von
einem versierten Umgang mit Traditionen. Selbst der im Geiste befragte Steve
Coleman würde angesichts dieser afroamerikanischen Ahnenkunde seine Ohren
spitzen und staunen.“
Guido Fischer
Neusser
Jazzsommernacht:
"Jazz unter gutem Stern"
"(...)Die Sternstunde
der Jazznacht aber war das Konzert des Trios Lemke - Nendza - Hillmann, das mit
Modernem Jazz, verknüpft mit den komplexen Polyrhythmen ethnischer Musik, das
Publikum am späteren Abend im vollbesetzten Konzertsaal Raum und Zeit vergessen
ließ.
Im offenen Trio ohne Harmonie-Instrument mit Saxofon, Kontrabass und
Schlagzeug, ergänzt durch Bass-Schlitztrommel, Rahmentrommel sowie die
Tontrommel Udu und das afrikanische Daumenklavier Kalimba, entfalteten Johannes
Lemke, André Nendza und Christoph Hillmann einen geheimen, geisterhaften Kosmos
voll klanglicher Überraschungen und vertrackter Rhythmuswechsel.
So zog das Trio im Zehnachteltakt der orientalisch inspirierten Komposition
„Dahabib“ die Zuhörer magisch in seine kreisende Umlaufbahn."
von Barbara
Steingiesser
STICKS
Hörtipp: Philipp van Endert
Trio „Khilebor“ (Gäste: Rick Margitza, sax; Adrian Mears, tb; Stefan
Meinberg,tp; Christoph Hillmann, dr/perc;)
„(...) hat Gitarrist Phillip van Endert
die Anleitung zum Glücklichmachen sinnsuchender Jazz Enthusiasten gefunden und
bietet erfrischend Neues, durch kompositorisches Geschick, fulminante Technik,
raffinierte Harmonien und die hohe Kunst des Arrangierens.
,,A
Burning lssue" ist z. B. eine rasante Uptempo-Komposition, während
,,Kurt’s
Song"
ein für den Drummer Kurt Billker komponiertes, harmonisch sensibles
Werk
ist, dessen anfänglich scheinbar dissonante Bläser-Arrangements sich im
Songverlauf
immer als schöne Harmonien entpuppen. ,,Sub Gourmet" ist eine
rhlthmisch
vertrackte Komposition im wechselndem 7/8- und 9/8-Takt, dass
aber
durch seine eingängige Melodie und den Latin-Groove trotzdem
fließt.
Drummer Christoph Hillmann, dessen kommunikative, offene Spielweise
für
die ganze Produktion prägend wirkt, setzt hier zu seinem ersten Drums- und
Percussion-Feature
an. (...)“
Tanz:
Britta Lieberknechts "Beben - Vibrato"
beim Kölner Tanzfestival
"Tanz Hautnah" am 14.10.06
"(...) Überraschend
beim Festival war auch der häufige Einsatz von Live-Musik. Die Tänzerinnen
holten ihre Musiker auf die Bühne und suchten dann den Dialog mit Saxophonen,
DJs, Kontrabassisten. Herausragend fein gearbeitet war ein solches Duo bei der
renommierten Choreographin Britta Lieberknecht, die in „Beben / Vibrato“ zum
Schlagzeug von Christoph Hillmann abgründiges Leiden und Lachen gleichermaßen
stark provozierte. (...)"
KSTA am 17.10.06
Konzertkritik
8.6.06 Krefeld - Jazzkeller
„Auf dem Tonkrug -
Das Trio
Lemke-Nendza-Hillmann im Jazzkeller Krefeld“
„Er spielt die Udu, eine
Tonkrugtrommel, die Kalimba, das afrikanische Daumenklavier, eine große
Rahmentrommel und dann natürlich auch noch ein „normales“ Drumset. Christoph
Hillmann war wieder einmal hier, einer der vielseitigsten, aber auch
sensibelsten deutschen Jazzschlagzeuger, diesmal als Rhythmiker des
Lemke-Nendza-Hillmann Trios, das auf Einladung des Jazzclubs im
Jazzkeller gastierte.(...)
Christoph Hillmann
schließlich bedient schon äußerst farbenreich sein Drumset, hat dann aber auch
noch als Percussionist auf seinen diversen Instrumenten (siehe oben) weitere
Farben zu bieten. Sein Jazzspiel besticht durch seine Offenheit, bei Rhythmen
folkloristischer Herkunft verblüfft Hillmann mit der Lockerheit, in der er
vertrackte Metren und polyrhythmische Abläufe wie selbstverständlich zum
Grooven bringt.(...)“
kMs
Nate
Dorward
in Cadence
(www.cadencebuilding.com) August 04
Andre Nendzas "Wild
Open Rooms":
(...) with „Sur" the ears prick up, both because the idiosyncratic
trumpeter Thomas Heberer joins the group, and because the tune is genuinely
special, a languorous Cuban-inspired melody set over a twitchy dance rhythm -
every few bars Hillmann throws in a sound like a schoolboy twanging a metal
ruler on the edge of a desk. (...)
The succeeding pieces are equally fine. „Axis" is a slow-motion modal
piece à la Trane, the kind of hypnotic, long-form groove where the bassist and
drummer dramatically touch base every eight beats. (...) „Triade" and
„Vitalesk" are comparatively straightforward pieces, though Hillmannxs
brushwork during the tenor solo is startlingly inventive; but the album comes
to a rest with „Bellism" another of Nendza’s distinctive, compressed
musical narratives. (...)
Aside from wishing that Heberer were on a few more tracks, I’ve little to
quibble about here: this is as good a jazz album as any you’ll hear this year.“
Jazzpages
Andre Nendzas "Wild
Open Rooms":
(...)Nendza und seine
Mitmusiker malen mit Klangfarben flächige Sounds, von denen sich die Soli
abheben – die aber auch als kollektive Kunst alleine stehen.(...)
Eine solch dichte Musik ist in einem Quintett
zu realisieren, wenn sich alle auf gleichermaßen technisch und spirituell hohem
Niveau finden. Und das ist bei Nendza, Valk, Hillmann, Soll und Heberer der
Fall."
Klaus Mümpfer
7/04
JAZZTHING
Andre Nendzas "Wild
Open Rooms":
(...)Es sind in der Tat
wilde, offene Räume, die Nendza in seinen Stücken - die Kompositionen stammen
fast ausschließlich von ihm - seinen Mitmusiker offeriert. Und die nehmen mit
Inbrunst die Chance wahr, sie zu betreten und mit Leben zu erfüllen. Claudius
Valk gefällt mir am Sopransaxophon besonders gut, man höre nur einmal, mit
welcher Leichtigkeit er sich durch das ellenlange Thema von Odyssee schlängelt.
Der Pianist Hendrik Soll überzeugt durchweg mit seinem von einem gepflegtem
Understatement geprägten Stil - nie kleistert er die Musik zu, sein Solo in
Triade ist ein lässiges Parlando. Und Schlagzeuger Christoph Hillmann gehört
schon seit einiger Zeit zu den Besten seines Fachs. Obwohl er ein eigentlich
ganz konventionelles Set benutzt, überrascht er einen immer wieder durch sein
tänzerisches Spiel, durch diffizile Klangeinlagen und perkussive Akzente, mit
denen es ihm gelingt, jedem Stück ein individuelles Gewand zu
verpassen.(...)
Und Nendzas Musik strotzt geradezu vor rhythmischen Feinheiten, ungerade Takte
und südamerikanische Rhythmen setzt er mit selbstverständlicher Leichtigkeit
ein, aufgesetzte Exotik ist seine Sache dabei nie. (...) Wild Open Rooms ist
ein selbstbewusstes Statement voller Klasse und Esprit - besser geht's
eigentlich nicht mehr.
Ulrike Proske
Philipp
van Endert Trio
Khilebor
Ein vornehmes Album mit
Klasse
(...) dynamisch und
sehr einfühlsam Christoph Hillmann auf der Audio-CD, Hervorragend produziert
und brillant aufgenommen ist "Khilebor" eine wirkliche Perle des
Jazz, dem Mainstream ebenso verpflichtet wie dem New Bop und der Lounge. Hat
Klasse.
Ruhige
und harte Gangart
Kassel - Angelika Niescier
Quartett
„Wie schön! Der Schlachthof
ist proppenvoll
(...)
Wie anders war das zweite Set mit dem Angelika Niescier Quartett. Der Auftritt
der jungen Saxofonistin war eruptiv, wild, wüst, laut - einfach
mitreißend.
Die Seele des Hard-Bop und des frühen Free-Jazz findet in diesem Quartett eine
aufregende zeitgenössische Entsprechung, ohne dass es den Geist der frühen
Sechzigerjahre lediglich kopiert. Mit Lust, absoluter Sicherheit und
Gelassenheit wird hier virtuos improvisiert, was das Zeug hält.
Vor allem Niescier (Alt- und Sopransaxofon) und Schlagzeuger Christoph
Hillmann stacheln sich gegenseitig an, treiben den Jazz bis an die Grenzen zur
Atonalität, finden aber immer einen Weg zurück in "geordnete
Bahnen".
Es kochte alsbald im Saal, aber man darf froh sein, das erlebt zu haben.“
Von Andreas Gebhardt
CD-Tipp
von Sven Thielmann
CD "Andreas Wahl
Experimentle Band"
„Ist es Jazz, ist es Rock,
was der Gitarrist Andreas Wahl im Katakomben-Theater mit seiner Band spielte?
Eindeutig beides in beeindruckender Synthese. Im Singsang der Sparsamen aus dem
Ländle verkündete der Wahl-Essener jedenfalls, sein Quintett heiße gut
schwäbisch "Experimentle Band", große Experimente seien da nicht zu
erwarten.
Stimmt, aber die kleinen sorgten bei der Präsentation seiner
sehnsüchtig erwarteten ersten CD "Andreas Wahl Experimentle Band"
(Artists Own 3014 / NRW-Vertrieb) schon für Hochspannung genug. Stillvergnügt
prügelten und streichelten Drummer Christoph Hillmann und Bassist Hartmut
Kracht ihre Instrumente, röhrten und zärtelten die Bläser Peter Bolte und Veit
Lange (Alt- und Tenorsax, Bassklarinette) zu Wahls gradlinigen Gitarren-Sounds,
die unprätentiös die modernere Jazz-, aber auch Rockgeschichte
aufgriffen.
Fazit: Kein Experimentle, sondern ausgereift,
eigenständig und anspruchsvoll mit hohem Spaßfaktor. Dank des feinen
Silberlings nun auch zuhause zu erleben.“
Westdeutsche Allgemeine
Zeitung (22.10.2005)
Sonntagsreport
Leer
vom 17.10.04 über den
Auftritt von Angelika Niescier „Sublim“
(...)Nur selten bekommt man
eine dermaßen ausgewogene Mischung aus freier Improvisation und durchdachtem
Zusammenspiel zu Ohren (...)
und die Ostfriesenzeitung vom
12.10.04:
(...) Der Höhepunkt vor der Pause: ein einfallsreiches Schlagzeugsolo, von
Christoph Hillmann nur mit den Händen, Fingern und Fingernägeln gespielt.
(...)
Das Konzert des European
Jazz Quintett wurde wirklich mit kritischen Ohren gehört:
European
Jazz Quintet
(03.10.2003)
Dr. Tobias Böcker, "NR"
„(...)Alan Skidmore
intoniert mit Frank Loessers "Say It" eine der Lieblingsballaden
Coltranes, gibt ihr Raum zum Atmen und nutzt das Sprungbrett des Standards zu
eigenständiger Durchbildung von Melodie und Sound. Überhaupt ist Skidmore
gemeinsam mit dem hervorragend disponierten Drummer Christoph Hillmann die
tragende Kraft des Abends. Mit Biss und Druck und langem Atem entwickelt er in
"Impressions" wie in "Horizontal Rain" flüssig-schlüssige Powersoli,
die so manchen jungen Skalenreiter aufhorchen lassen sollten. Und plötzlich ist
dann doch jene unmittelbare musikalische Kraft und Intensität zu spüren, die in
den späten 50ern und frühen 60ern auch nach Deutschland herüber strahlte(...)“
European
Jazz Quintet
(03.10.2003)
Reinhard Köchl, "Donaukurier"
„(...)Die Edelballade
"Every Time we say Goodbye" beginnt zwar, als wäre sie Eins zu Eins
von der Platte adaptiert. Dann aber bläst Dudek am Soprano mit einem Mal wie
Dudek und nicht wie ein Coltrane-Klon. In solchen, leider spärlich gesäten
Momenten bekommt die Allianz europäischer Jazzmusiker automatisch Drive und
Originalität, weil bei einem Teil der Combo wenigstens der Wille hörbar wird,
das heilige Revolutionsdenkmal zu entstauben. Alan Skidmore etwa, der brillante
englische Tenorsaxofonist, hat "seinen" Coltrane gerade in
erzählenden Passagen spürbar weiterentwickelt. Manchmal verwendet er
interessante Klangfarben aus der afrikanischen, der indischen, der
morgenländischen Kultur, fällt dann aber doch wieder auf die sattsam bekannten
chromatischen Überwucherungen und Akkordschichtungen zurück.
Selbst Schlagzeuger Christoph Hillmann, eines der größten deutschen Talente,
kennt Coltranes Drummer Elvin Jones aus dem Effeff, zieht sich aber durch viele
eigenständige Ideen und überraschende rhythmische Figuren selbst aus dem
Sumpf.(...)“
Aus
der Zeitschrift Clarino,
"Lichtblau" -
André Nendza’s A.Tronic, Crecycle.Music
„Der erste Gedanke beim
Hören dieser CD ist eher ein Reflex: »Was ist das denn?« Und wenn es auch
negativ klingt, es ist nicht so gemeint: Man gewöhnt sich dran. Die CD
»Lichtblau« von »André Nendza’s A.Tronic« ist eben keine Scheibe zum
Mal-Eben-Reinhören, zum Sich-Berieseln-Lassen. Man muss schon ein wenig auf der
Hut sein, denn da gibt es ordentlich was auf die Ohren. Die Jungs von
»A.Tronic« lassen den Hörer eintauchen in eine Klangwelt aus Geräusch-Kollagen
und wilden Improvisationen. Es jauchzt die Klarinette von Oliver Leicht, es
jubiliert die Trompete von Stephan Meinberg und es jazzt das Saxofon von Dave
Liebman. Kontrabass und Schlagzeug bestimmen den Rhythmus. Und da »A.Tronic«
ein »elektroakustisches Ensemble« ist, werden DJ-Equipment, Sampler,
Loop-Delays, Dämpfer und eine Vielzahl von Effekten mit Instrumenten und Stimme
zu einem bunten Klang-Gemälde verwoben. Anfängliche Skepsis ist jedenfalls der
Begeisterung gewichen.“
hä
(Ausgabe 06/2003)
Konzertkritik:
Auftritt des Andre Nendza
Quartett in Dinslaken, 4/03
„(...) Im Septett zog Nendza
1997 im Hintergrund die Fäden. Heute
ist er wesentlich beweglicher, zeigt sich solistisch agil, ist ganz
Neuerer,
der dennoch fest in der Tradition verwurzelt ist. Dass ihm dabei drei
so
versierte und hoch motivierte Instrumentalisten wie Claudius Valk (Saxofon),
Hendrik Soll (Piano)
und Christoph Hillmann (Schlagzeug) zur Seite stehen,
ist ein echter Glücksfall - für Nendza und für das Publikum(...) Hendrik Solls
perlendes Tastenspiel, Claudius
Valks kühne Ritte auf dem Tenor- und Sopransaxofon und Andre Nendzas
mächtige
Walk- und Knetarbeit an den dicken Saiten vereinten alles, was
einen gelungenen Jazzabend ausmacht. Hinzu kam Christoph
Hillmanns
inspirierte wie inspirierende Schlagzeugarbeit.
(...)
Mit solch unverhohlener Lust an unorthodoxen Klangkörpern
- es kamen sogar
Topfdeckel zum Einsatz - hat beim Din-Jazz schon lange
kein Schlagzeuger die
unendliche Leichtigkeit des Seins aus Fellen und Becken gebürstet.
Ein
starkes Konzert, das sich diesmal ungewöhnlich viele Jazzfans haben
entgehen
lassen. Der für "Mittelpunkt"-Verhältnisse beinah intim
zu nennende Rahmen
tat der Spielfreude des Andre Nendza Quartetts keinen Abbruch. Zwei
Zugaben,
kräftiger Applaus.“
Konzertkritik:
Angelika Niescier mit
"Sublim"
in der Rüsselsheimer Jazzfabrik, 25. April 2003
„(...) Sie verleugnet ihren
musikalischen Ziehvater John Coltrane nicht, sie imitiert ihn aber auch nicht.
In seiner Tradition hat Niescier ihre eigene Ausdrucksform
gefunden.
"Sublim", das Quartett mit Niescier, Lüdemann, dem Bassisten
Sebastian Räther und dem Schlagzeuger/Percussionisten Christoph Hillmann spielt
ausschließlich Kompositionen der Bandleaderin – Stücke mit komplexen Strukturen
und dennoch viel Freiraum für Improvisationen, harmonisch verschachtelt und mit
gewundenen Melodielinien. Diese Möglichkeit nutzen die Bandmitglieder in den
unterschiedlichen Stücken weidlich aus.
Vor allem die Saxophonistin selbst, deren Soli trotz der Länge dicht genug
sind, um spannend zu bleiben - und die durch die Interaktionen mit dem
Pianisten noch an Intensität und notwendiger Rauhigkeit gewinnen. Beide,
Niescier und Lüdemann, bauen auf Repetitionen als dramaturgisches Element. Die
Wirkung der Ostinati wird verstärkt durch das pulsierende Spiel des
Schlagzeugers, der auch auf sehr zurückgelehnte Weise Druck und Groove erzeugt,
sowie durch die sonoren Linien mit den harmonischen Verzierungen in einem
ausgedehnten Solo auf dem Bass.
"Urban" beginnt mit einem Bass-Lauf, ostinaten Melodiekürzeln auf
dem Piano, einem Ruf-Antwort-Spiel der beiden Instrumente. Räther streicht den
Bass mit dem Bogen, an das Kreischen von Straßenlärm erinnernd, Saxophon-Sounds
assoziieren Großstadt-Hektik, Drum-Beats Maschinen-Monotonie. Vitale Rhythmen,
percussiv intensiviert.
"Sublim" bewegt sich zwar im Hauptstrom des Jazz, tritt aber
dank der Experimentierfreudigkeit des Pianisten, der Flexibilität des
Percussionisten und der Kreativität der Saxophonistin immer wieder über dessen
Ufer. (...).“
Text & Photographie
Klaus Muempfer, April 2003
RP
- Düsseldorfer Feuilleton,
CD - Präsentation Angelika
Niescier "SUBLIM", Freitag, 8.3.02, Jazzschmiede Düsseldorf
„(...) Unübertroffen jedoch
Hillmann am Schlagzeug. Schon im ersten Stück, "Pranajama", trommelt
er minutenlang ein faszinierendes Solo mit bloßen Händen. Man hört Afrika,
spürt Arabien, ahnt Indien, atmet Fernost. Ganz Rhythmus, ganz Bewegung, setzt
er außer seinen Händen Stöcke, Besen, Schlegel, Rasseln und andere
Perkussionsinstrumente ein, verteilt wunderbare Beckenakzente. Spielend erzählt
er Geschichten. Treffend bemerkt jemand, Hillmann spiele die meisten Melodien
der Gruppe.(...)“
11.März 2002, von Srdan Keko
Sven
Thielmann über den Auftritt von "Freie Wahl"
auf dem Festival der Jazz
Offensive Essen, Januar 2002:
„(...)Mit seinem Trio
"Freie Wahl" bot der derzeit interessanteste
deutsche Nachwuchsgitarrist dagegen eine bunte
Mischung aus freier Improvisation und Jazzrock,
superb angefeuert vom Kölner Schlagzeuger Christoph Hillmann,
dessen Soli zum besten zählten, was je in Sachen Drums in
Essen zu hören war.(...)“
12th
TAC Wangaratta Festival Of Jazz
(Wangaratta Australia, Nov.
2001),
by John Clare, with a brief introduction on the Peace Process
„Okay. This festival far
exceeded my expectations. Curtis Lundy and Odean
Pope (who has been here before) were not international
guests who excited
anticipation in the way, for instance, Arthur Blythe, Mark Helias or
Sam
Rivers had. But there was an international dark horse in the German
band
Pata Masters, and they gave delightful, clear, fresh, inventive and buoyant
recitals in which
composition and improvisation, acoustic and electronic
sounds, were unusually well integrated. The instruments included
flutes
ranging down to the giant sub-contrabass!, slitted wooden bass drums
and
gongs, tenor saxophone, drum kit and electronics - all as good to look
at
as they were to hear.(...)“
Konzertkritik
Schmiede Düsseldorf
„(...)"Freie Wahl"
hieß es dann mit Michael Kleinjohann (Bass), Christoph Hillmann (Schlagzeug /
Percussion) und Andreas Wahl (Gitarre). Der Essener Gitarrist begeisterte wie
auch bei bisherigen Auftritten in der Schmiede mit modernem Gitarrenjazz
zwischen Folk, Swing und Heavy Metal. Angetrieben vom genialen Christoph
Hillmann, der für sein langes, mit den bloßen Händen gespieltes Schlagzeugsolo
den meisten Beifall des Abends erhielt, entwickelte das Trio ein Dynamik, die
das Publikum in konzentrierte Spannung versetzte, zwischendurch entladen in
'jubelnden' Zwischenrufen und einem orkanartigen Schlussapplaus.(...)“
Patrick Musial (WAZ, Di.,
21.Nov. 2000)
Konzertkritik
Stadtgarten Köln „SUBLIM“
„(...)Dabei ist die
ausgezeichnete Rhythmusgruppe um den Schlagzeuger Christoph Hillmann und den
Bassisten Sebastian Räther keine Begleitnummer sondern eine Symbiose aus zwei
stark individualistischen Musikern. Als besonders beeindruckend zeigte sich
hier ihr Rhythmikspiel im Minimalismusbereich, swingy und groovy trotz gering
eingesetzter Mittel(...)"Alle für einen - einer für alle", heißt es
bei "Sublim", das so zu einem der zurzeit aufregendsten Jazzprojekte
wird.
Ingo Petz (Kölner Rundschau
Mai 2001)“
Konzertkritik
Freie Wahl
„(...)Einen glanzvollen
Eindruck hinterließ als zweite Band das Trio "Freie Wahl" mit Andreas
Wahl an der Gitarre, Christoph Hillmann am Schlagzeug und Michael Kleinjohann
am Bass. Nach einem spannungsreichen Gitarrenintro zu sphärischen Sounds aus
dem Drumcomputer entwickelte sich das erste Stück zu einer Ballade, die die
Hörer in ihren Bann zog. Es folgten Eigenkompositionen von faszinierender
fremdartiger Schönheit.
Dabei begeisterte das das
bemerkenswert perfekte, fließende Zusammenspiel der Musiker: der Schlagzeuger
agierte virtuos, mit variantenreichen Schlagzeugtechniken und atemberaubend
schnellen und spannenden rhythmischen Einfällen. Ein Handsolo auf der kleinen
Trommel ließ alle die Luft anhalten, der Spannungsaufbau war vorbildlich.
Daneben glänzte Andreas Wahl
mit expressivem Gitarrenspiel und Michael Kleinjohann mit stets geschmeidigen
Groove. Die Band präsentierte eine faszinierende Tonwelt außerhalb des normalen
Hörhorizonts in seltener Perfektion.(...)“
KonzertkritikEn
SUBLIM
„(...)Eben das macht den
Reiz von Sublim aus: einerseits die wie aus einem Guss musizierende
Rhythmusgruppe mit Schlagzeuger Christoph Hillmann, dem Bassisten Alexander
Morsay und dem ideenreichen, bisweilen perkussiven Hans Lüdemann und
andererseits die brilliante Angelika Niescier.
Das Publikum erlebte ein
perfekt eingespieltes und äußerst kreatives Ensemble virtuoser Musiker, deren
Einfallsreichtum für die Entwicklung des deutschen Jazz hoffen lässt.“ Anto
Karaula (RZ 21.11.00)
„Höhepunkt des Abends war
nichtsdestotrotz der Auftritt von Saxophonistin Angelika Niescier, die in der
BA die Grenzen des Erwarteten weit hinter sich ließ. Zusammen mit Hans Lüdemann
(Klavier), Sebastian Räther (Bass) und Christoph Hillmann (Drums) zelebrierte
sie eine Stunde ungezügelter Instrumentalkunst, süchtig machenden
Drives.(...)Wer so spielen will, muss technisch auf dem höchsten Stand sein.“
ub (Nordbayrischer Kurier, Fr. 22.6.01)
OPENING FESTIVAL
TRIER TuFa:
„(...)Insgesamt gesehen war
es ein bemerkenswert innovatives, qualitativ
eindrucksvoll besetztes Festival, an der sich zukünftige
Veranstaltungen
sicherlich nur schwer werden messen können.
Mein persönliches Highlight fand am frühen Sonntagnachmittag
statt:
"Pata Blue Chip". (...) was Norbert Stein und Christoph
Hillmann an Saxophon bzw. Percussion und mit digitalen
Soundcollagen
boten, kratzte eindrucksvoll und nachhaltig an meiner Großhirnrinde. (...)“
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Hunderttausend
Rezensionen
Andre Nendza Quartett CD:
The Invention Of Rooms“
Jazzpodium:
„In den neun Titeln von
"Invention of rooms", aufgenommen im Quartett mit
dem Pianisten Hendrik Soll, dem Saxophonisten Claudius Valk
und Drummer
Christoph Hillmann, offenbart sich ein ausdrucksstarker,
meisterhaft
gespielter straight-ahead Jazz, in dem nicht das Kopieren
amerikanischer
Vorbilder im Vordergrund steht, sondern sich ein unbändiger Wille
zur
eigenen spielerischen Handschrift der Musiker manifestiert.“
(Martin Laurentius Feb.
2001)
Invention Of Rooms:
„(...)und brilliert mit
spannendem Mainstream-Jazz, wie ihn
große Namen nicht besser spielen könnten.(...)“
Michael Stürm (Böblinger
Zeitung, Dez. 2000)
Invention Of Rooms:
„(...)Ganz besonders, wenn
sich hier Können mit einem
feinen Gespür für Athmosphäre paart.“
Volker.M. Leprich (Kölner
Stadtrevue, April 2001)
Jazzthing
(09/98)
„(...)
Und mit einer ausdrucksstarken und mit stupender Virtuosität vorgetragenen
Improvisationskunst gelingt es den Musikern - neben Nendza sind u.a. der
Posaunist Henning Berg und der Schlagzeuger Christoph Hillmann zu hören - die
Textvorlagen zu transzendieren, um gleichsam virtuelle Soundtracks für die
Auster-Texte zu erschaffen. Nicht erst diese CD offenbart, daß André Nendza an
der Schwelle zu einer viel versprechenden Karriere als Musiker und Komponist
steht.
© Jazz thing - Martin Laurentius
all
about jazz
European
JAzz Ensemble – Rochester Jazz Festival
„The city of Rochester was
not about to wade slowly into the shallow end of the jazz festival pool for its
first edition. Each act during the six-day event was major draw and ran the
gamut from dubious inclusion
(Aretha Franklin, Little Feat) to typical fare
(Joe Lovano, Medeski Martin & Wood) to special appearances (Sonny Rollins,
Sun Ra Arkestra).
Jaded New Yorker may feel that everything will eventually come to them and
that the Rochester star lineup was an average week in the city.However, it was
the three excellent performances by the European Jazz Ensemble (EJE), that made
the Rochester Festival a standout.
Rochester may not be a town known for jazz. The European Jazz Ensemble may not
be a group known to many listeners. In a way, it was a perfect match: The American
premier of the ensemble at the first International Jazz Festival of
Rochester.
The announcers couldn´t pronounce the artists´names, and except for one
individual who came with a stack of LPs autographs, few if any of the crowd
were aware of the long pedigrees held by this international jazz
consortium.
Founded in 1976 (and appearing in Rochester as an octet), the EJE tours
infrequently but represents years of European jazz traditions from players of
the finest caliber in experience. Jiri Stivin of Czechoslovakia was a member of
the group SHQ (recorded by ESP and MPS).Gerd Dudek, one of the finest German
tenor players, has been with groups as diverse as the Francy Boland Big Band
and the Manfred Schoof Quintet as well as being a mainstay in the mighty Globe
Unity Orchestra. Stan Sulzmann and Henry Lowther are known to anyone with more
than a passing appreciation of the British jazz szene. Joining them was Jarmo
Hoogendijk and Rob van den Broeck of the Netherlands and Christoph Hillmann and
EJE founder Ali Haurand from Germany.
The group played to sell-out crowds at downtown´s Montage Grill, Rochester´s
answer to Iridium or Birdland. The European approach to jazz, a long and
origianl tradition, was an unexpected suprise to many. The EJE may have come in
as an unknown entity but left to whoops, cheers, and locals clamoring for
CDs.
(...) To have the wisdom to book a group as unique and deserving of a wider
American audience like the European Jazz Ensemble is even more impressive“
Monthly Guide to the New
York Jazz Scene
New York, July 2002
Rochester, by Andrey Henkin - International Jazzfestival
2002